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Waldi
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Sinzing bei Regensburg Verein: Solaris RMB Beiträge: 86 Status: Offline |
Beitrag 1710
[02. Oktober 2000 um 13:03]
Hallo,
ich habe mal eine Frage zur Verarbeitung von Metallen, speziell Aluminium: kann man Aluminium schweissen bzw. loeten? (sowohl Gas-, als auch Elektroschweissen) Wenn ja, was braucht man dazu? (Loetdraht?) Gruesse Waldi |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Berlin Verein: Deutsche Experimental Raketen Arbeitsgruppe (DERA) Beiträge: 2398 Status: Offline |
Beitrag 1711
[02. Oktober 2000 um 21:19]
Ja, kann man. Einmal gibt es Spezialdrähte für MIG-Schweißanlagen, besser geht's m.E. aber mit WIG. Außerdem kann man es auch Hart- und Weichlöten. Eines gilt (außer fürs Weichlöten) immer: Der Arbeitsbereich zwischen verbinden und Loch machen ist seeehr eng!
It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
Achim
Moderator
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Beitrag 1712
[07. Oktober 2000 um 01:13]
Ich hab in Dortmund auf der Modellbaumesse Alulot gekauft. Funktioniert auch ganz gut, bloß wird das Werkstück durch das Erhitzen butterweich. Ich steh vor dem gleichen Problem beim Bau der neuen Startrampe.
Werd mir wohl nen Alu-Schweiswser suchen müssen. Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 1713
[23. April 2001 um 19:51]
ich habe mal gehört (aber nicht überprüft), daß Alu-Löten unter Luftabschluß extrem simpel sein soll. Und wie geht das?
Man nimmt ein hitzefestes Öl (Silikonöl, zur Not halt auch Petroleum und Arbeiten im Freien mit Feuerlöscher in der Nähe ), tut einen dicken Tropfen auf die geplante Lötstelle, UND SCHABT IM ÖL ERST EINMAL DIE OXIDSCHICHT AB (mit kl. Messer oder so) und dann lötet man mit dem Elektronik-Lötkolben als ob es Kupfer wäre... Wenn es bei jemandem geklappt hat, bitte hier mitteilen! Bertram |
Neil
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Beitrag 1714
[24. April 2001 um 08:42]
Hi,
ich halte von Alu löten nichts. Der aufwand ist zu groß oder das Ergebnis ist nicht gut genug. Ich werde meine Rampe aus Kupferöhren bauen. wird zwar etwas schwer werden aber dafür wird es halten. Als Alternative fürs Löten nemmt doch kleben. Wird im Endeffekt genauso gut und ist nicht so umständlich. Das Problem beim Alulöten ist die Oxidschicht. Diese ist kaum lösbar und extrem Hitzebeständig. Wenn ich jetzt unter Öl die Oxidschicht weg mache und dann Löte, kann es sein, das immer noch Öl die Verbindung stört. Alu schweißen ist für einen nicht Profi zu aufwändig. Da kann man eher in eine Schloßerei gehen. Es gibt für Alu extra Schweißgeräte. Bis dann. Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 1715
[24. April 2001 um 09:39]
Das es sehr schwer ist Alu zu schweißen habe ich während meiner Ausbildung vor vielen Jahren gelernt.
Wir mußten 4 (!) mm starkes Alu-Blech zusammen schweißen... Das Ergebnis war : Ein Schweizer Käse ist nix dageben Zwischen Fließen und Zerfließen von flüssigem Alu ist eigentlich kaum ein Übergang... Bestimmt ist die Technik heute erheblich weiter, aber ich habe für Aluschweißen kein Händchen Tom |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 1716
[24. April 2001 um 10:41]
Hi,
alu ist ja auch Metall in der Tüte. Die Oxidschicht ist fest, während das Metall schon längst flüssig ist. Hinzu kommen noch diverse Eigenschaften die das Aufschmelzen recht schwer zu erkennen geben. wie gesagt kleben. Mit Klebern bekommt eine höhere Festigkeit als mit versuchten Lötstellen. Bis dann. Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Achim
Moderator
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Beitrag 1717
[25. April 2001 um 01:32]
Kleben ist Mist, sorry. Es gibt meines Wissens keinen! Kleber, der ohne Metallsilikatisierung beständige Klebungen garantiert. Beruflich kenne ich dieses Problem seit über 20 Jahren. Erfolg brachte erst die Beschichtung mit Silanen. Dies ist im Hobbybereich aber kaum möglich. Löten ist auch Mist. Bleibt eigentlich nur nieten. Das geht ganz gut und hält ewig. Alternative wäre Edelstahl. Löten kein Problem, aber Beschaffungsprobleme und sehr teuer.
Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 1718
[25. April 2001 um 13:20]
Achim,
warum soll die Verwendung von bifunktionalen Primern/Silanen oder später auch Silanolen im Hobbybereich nicht möglich sein? Wir mischen doch jetzt shon Harze und Härter zusammen? Wo ist denn da dann das Problem eine metallene Oberfläche mit Schirgel von der Oxidschicht zuu befreien und anschließend mit einem Pinsel einen Primer aufzustreichen? Gerade in punkto Belastung und Spannungsausbreitung sind doch Klebungen durch ihren flächigeren Eintrag den Schweißungen oder Nietverbindungen weit voraus. Ich klebe zumindest alles, was ich kann und habe in nur ganz wenigen Fällen Problöeme damit. Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Achim
Moderator
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Beitrag 1719
[25. April 2001 um 22:32]
Hi Hendrik,
die in meiner beruflichen Sparte angebotenen Verfahren, die Haftvermittler lediglich auf vorkonditionierte Oberflächen aufpinseln, haben den Ansprüchen (zumindest im zahntechnischen Bereich, wo es genau um das Problem des Metall/Kunststoffverbundes geht) nicht genügt. Thermische Wechsel, Quellung durch Wasseraufnahme, ect. führten letztlich immer zur Spaltbildung und zum Lösen des Verbundes. Bewährt haben sich Verfahren, bei denen der Haftvermittler mittels Flammenpyrolyse, durch Bestrahlen mit beschichtetem AL2O3, durch Einbrennen, ect. erfolgt. Diese Verfahren snd im Hobbybereich kaum anwendbar, schon deshalb, da in der Regel für Bastler gar nicht verfügbar und die exacte Einhaltung aller Parameter nicht unproblematisch ist. Vielleicht habe ich da aber auch eine Informationslücke, da ich natürlich nur meinen eigen Fachbereich umfassend überblicke. Sollte es hier aus anderen Sparten bereits portierfähige Möglichkeiten geben, dann wäre das natürlich was anderes. Grüße, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |