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sheggy
Anzündhilfe Registriert seit: Mai 2004 Wohnort: Köln Verein: Beiträge: 3 Status: Offline |
Beitrag 47931
, PMMA als Treibstoff
[15. Mai 2004 um 13:32]
Hallo liebe Leute,
bin neu hier im Forum. Habe aber schon relativ viel Ahnung von Raketen und habe den T2 Schein. Neulich bin ich für mein nächstes mögliches Projekt auf neue Treibsatztypen hier im Forum gestoßen . Und zwar sind es die Kunststoffe. Mit denen hatte ich bis jetzt nix am Hut, wenns um den Treibsatz ging. Deswegen hätte ich da paar Fragen an euch dies bezüglich. Also soweit ich das hier mitbekommen habe, ist PMMA wohl der beste oder zumindest einer der besten Kunstoffe, die geeignet sind. Ist es jedoch nur für Hybrid oder auch für komplett Feststoffantriebe geeignet, denn ich lese hier nur was von Hybrid in verbindung mit PMMA? Müsste aber meines Wissens nach auch gehen, wenn man als Oxidationsmittel Ammoniumperchlorat oder sonstwas benutzt. Außerdem muss man es ja erstmal zum schmelzen bringen, bevor man eine Form daraus machen kann. Die Schmelztemperatur dieses Stoffes liegt bei 105°. Nun ist PMMA ja nichts anderes als Acrylglas oder auch Plexiglas genannt. Deswegen kann ich mir schwer vorstellen, dass es wirklich schon bei 105° anfängt zu schmelzen. Diejenigen die das schonmal gemacht haben, könnten mir diese Frage besser beantworten. Dann wären da noch die unterschiedlichen Qualitäten der Acrylglasscheiben. Ist es eigentlich von relevanz ob man hochwertiges Acrylglas verwendet oder billiges. Macht das irgendeinen unterschied in der Leistungfähigkeit aus? Ich mein, der chemische Aufbau dürfte gleich sein oder irre ich mich da? Und als letztes würde ich noch gern wissen, ob es emphelenswert ist, Spitzen aus Acrylglas herzustllen. Man könnte es ja einschmelzen und in eine Form gießen. Gibts da irgendwelche negativen Aspekte? sheggy |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 1967 Status: Offline |
Beitrag 47934
, Re: PMMA als Treibstoff
[15. Mai 2004 um 14:17]
hi sheggy(richtiger name??),
ja, PMMA scheint gerade für hybride ein sehr guter treibstoff zu sein, vor allem auch, weil man noch andere stoffe hinzufügen kann die zb die verbrennungstemperatur erhöhen(aluspäne??) oder schöne effekte beim abbrand geben(Kohle=Funken, Titanspäne geben auch nen schönen effekt)klickst du hier ... ich hab auch einen Microhybrid(eigenentwicklung), der is aber zZ beim dreher... mfg roman 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
sheggy
Anzündhilfe Registriert seit: Mai 2004 Wohnort: Köln Verein: Beiträge: 3 Status: Offline |
Beitrag 47935
[15. Mai 2004 um 14:40]
also erstmal sorry, dass ich einen nick benutze und nicht den richtigen Namen. Wusste nicht, dass es hier so üblich ist.
Danke Romans für deine Antwort ich würde aber gerne wissen, ob PMMA auch für Feststoffoxidationsmittel geeignet ist. Wurde das überhaupt schonmal ausprobiert? |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 1967 Status: Offline |
Beitrag 47936
[15. Mai 2004 um 14:51]
Zitat: ich denke schon das,das funztich hab doch da noch plexiglas im keller und in meinem chemiekasten... *grübel* *gg* mfg roman PS:kennst du jemanden mit ner drehbank??? 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
sheggy
Anzündhilfe Registriert seit: Mai 2004 Wohnort: Köln Verein: Beiträge: 3 Status: Offline |
Beitrag 47938
[15. Mai 2004 um 14:57]
Zitat: nein, wieso? |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 47940
[15. Mai 2004 um 15:57]
Hi sheggy,
PMMA ist kein Thermoplast und schmilzt auch nicht bei der genannten Temperatur. Genaue Daten hab ich grade nicht verfügbar, da müsste ich im Labor nachsehen. So bei 200° beginnt der Kunststoff zu depolymerisieren. Giessen durch Erhitzen ist nich tmöglich. Der Kunststoff lässt sich aber aus Polymer und Monomer sehr leicht selbst zu einer selbstpolymerisierenden giessfähigen Konsistenz anrühren. Handeslnamen sind unter vielen anderen z.B. Paladur, Palapress, Palavit. Diese Kunststoffe sind in der Dentalbranche weit verbreitet und über jedes Dental-Depot erhältlich. Die Kontraktionsrate bei der Polymerisation beträgt ca. 15% die dabei frei werdende Energie ist erheblich. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Hermann
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2002 Wohnort: Göttingen Verein: Beiträge: 907 Status: Offline |
Beitrag 47941
[15. Mai 2004 um 16:03]
Hi Roman
Du hast was damals in Oerlinghausen verpaßt. Dort hat Prof. Apel ( Hoch- schule Bremen ) ein Vidio, von einen Hybriden gezeigt - Brennkammer und Grain ein Teil, aus Plexiglas. Es war nur ein Plexiglaszylinder mit der Kern- bohrung, wo an den Enden die Düse und der Zünd - Einspritzkopf montiert wurde. Durch das Plexiglas, konnte man fast erkennen, wie der Abbrand in einen Hybriden vorsichgeht. Als Oxidator haben sie Sauerstoff genommen. Gruß: Hermann Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs. (Carl Amery) |
Georg
Anzündhilfe Registriert seit: Mai 2004 Wohnort: Verein: Beiträge: 2 Status: Offline |
Beitrag 47957
[16. Mai 2004 um 01:50]
Hallo leute. Ja ich bins sheggy. Tut mir Leid hierfür, aber ich kann aus irgend nem Grund nicht mehr Antworten. Entweder wurde mein Account gesperrt oder ich bin zu doof. Außerdem wollte ich eh einen neuen machen wegen dem nick.
@Mods Denanderen könnt ihr löchen. Hi Achim nach dieser Seite: http://www.fbv.fh-frankfurt.de/mhwww/KUT/211KENNWE.htm ist es ein Thermoplast und hat auch eine Schmelztemperatur von 105°. Polymethylmethacrylat lautet der ungekürzte Name. Soweit ich weiß, depolymerisiert sich ein Thermoplast nicht beim schmelzen, sondern, duch die unverzweigten Ketten oder nur gering verzweigten Ketten, können sich die einzelnen Ketten voneinander absetzen. Nicht wie bei Duroplasten, deren Ketten in alle Richtungen vernetzt sind. Woher hast du denn deine Info, dass PMMA ein Duroplast ist? Naja abgesehen davon, wie siehts denn nun mit der Verwendbarkeit damit in Festofftriebwerken aus? |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8349 Status: Offline |
Beitrag 47978
[16. Mai 2004 um 21:42]
Prinzipiell lassen sich fast alle Thermoplasten als Treibstoffbestandteil verwenden. Manche verbrennen dabei recht effizient (HTPB, PE), andere weniger (PVC). Da die Herstellung von Feststofftreibsätzen in Deutschland jedoch nur mit entsprechenden Genehmigungen erlaubt ist, und PMMA vor allem den Vorteil der Durchsichtigkeit für Hybrid-Demonstrationstriebwerke hat, läuft die Diskussion fast immer in diese Richtung.
Oliver |
Georg
Anzündhilfe Registriert seit: Mai 2004 Wohnort: Verein: Beiträge: 2 Status: Offline |
Beitrag 48030
[17. Mai 2004 um 20:02]
Das mit dem Gesetzlichen geht schon in Ordnung, das ist kein Problem.
Ich hab hier im Forum gehört, dass PMMA der effizienteste Kunststoff sein soll. HTPB soll ja garnicht so effizient sein (ja ich weiß, wird unter anderem in der Ariane eingesetzt), sondern nur wegen seiner tollen gießbarkeit bevorzugt werden. Mich persönlich würde und ich denke auch allen anderen ergeht es so, mal interessieren, welcher Kunststoff denn nun am effizientesten als Raketentreibstoff einsetzbar ist, abgesehen von seinen thermischen Eigenschaften. Ich denke HDPE, also Polyethylen hoher Dichte ist schonmal ein guter Kandidat. Hab gehört Polystyrol soll auch toll sein, jedenfalls ist es sehr viel leichter entzündlich als PE, was aber noch nichts zu sagen hat. Man müsste mal in Chemiebüchern rumstöbern, jedoch weiß ich nicht genau, nach was ich suchen soll. Vielleicht könnten die Kenner ja aushelfen |