Achim
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ich hab hier ein neues Thema aufgemacht, da ich mit vorstellen kann, dass es auch für andere interessant sein könnte.
Beim Bau der Antriebssegmente ist mir aufgefallen, dass sich die im Autoklaven ausgehärteten CFK-Platten ausgesprochen schlecht mit Epoxy-Kleber verkleben lassen. Vermutlich sind durch den extrem hohen Polymerisationsgrad keine freien Verbindungen mehr möglich. Was kann man da machen? Welche Oberflächenbehandlung bringt Besserung? Schleifen? Nass oder trocken? Welche Körnung? Lösemittel? Sandstrahlen? Silanisieren? Mechanische Retentionen? Wäre vielleicht Polyester-Harz besser als Epoxy?
Jedenfalls kenne ich dieses Problem bei selbstgefertigten Laminaten nicht.
Gruß, Achim
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Oliver Arend
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Möglichst rau, so dass Du eine gute mechanische Verbindung hast, wenn die chemische nicht mehr tut. Oder gleich verschrauben.
Oliver
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Neil
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Hi,
ic hatte das Problem mit CFK Platten die ich auf Glasflächen hergestellt habe. Die Oberfläche wird dadurch sehr glatt und man muss übelst aufrauen bis da mal was hält. Ich glaube nicht das bei einem höheren Grad an Polymerisation die Oberfläche chemisch inaktiver wird. Man kann auch bei solchen Prozessen nur bis zu 80% erreichen. Wobei ich bei deinem Gedankengang einen kleinen Fehler gefunden habe. Wenn du alles aushärten könntest, hättest du immer noch enden an den Molekülketten. Bei dem nicht ausgehärteten Anteil handelt es sich ja um die Harz u nd Härter Moleküle die keine Verbindung eingehen konnten weil diese keinen Enden gefunden haben. Das bedeutet aber auch, das diese niergends befestigt sind, und so keine Kräfte aufnehmen können. Also sollte die Klebeweirkung dort eher schlechter sein, weil das Material in der Matrix bricht. Das was du da beschreibst ist aber ein Bruch an der Kontaktfläche und da würde ich mal behaupten, hast du einfach nicht genug aufgeraut oder es entstand ein kleiner Kondensatfilm. Manche Epoxydharze sondern sowas ab.
Wenn deine Theorie stimmen würde, müßtest du auch den gleichen Harz nehmen um die Klebestelle zu realisieren, da dieser mit den molekülen deiner Matrix zusammen paßt.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Juerg
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Hi zusammen
Zwei Anmerkungen dazu: Bei selbst gemachten Platten immer Abreissgewebe als Deckschicht verwenden und dieses erst entfernen wenn die Platte verklebt wird. Die durch das Gewebe hinterlassene Oberfläche verklebt sich perfekt.
Zweitens: Zu jeder Problemstellung gibt es den idealen Kleber, was hast Du verwendet? Herkömmliche Modellbau-Epoxys sind auf gute Verklebung von Holz spezialisiert, für gute GFK-GFK (oder CFK) Verklebungen gibt es Spezialkleber. Eine angerauhte und vor allem silikonfreie Oberfläche brauchen sie aber alle. Kommerzielle Platten sind oft mit Trennmittelrückständen belastet.
Gruss
Jürg
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Ulrich
SP-Schnüffler
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Jürg ??
Du schreibst, für jeden Einsatzfall gibt es den passenden Kleber. Wenn es den wirklich gibt, dann verrate mir doch, wie ich Kunststoffe vom Typ PP bzw. PE verkleben kann. Außer Hitze per offener Flamme scheint bei diesem Zeug nichts anderes zu fruchten (also einfach zusammenbraten). Ich hab zwar einen Job in dem Bereich gelernt, aber dieser Kunststoff ist, wenn das Endprodukt einmal kaputt ist, einfach Scheiße. `Tschuldigung!
Uli
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Juerg
SP-Schnüffler
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... natürlich gibt es Stoffe die sich NICHT kleben lassen, aber das war hier glaube ich nicht das Thema?!
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Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
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Es gibt Spezialkleber für PP und PE, aber die sind aus (mindestens) 2 Gründen nichts für den täglichen Allerwelts-Einsatz: Erstens sind sie unverschämt teuer (unübliches Spezialprodukt halt, welches nur im allergrößten Notfall genommen wird). Zweitens enthalten sie Substanzen (wie z.B. Flußsäure), die ein Chemiker nur höchst ungern handhabt und von denen der Privatmensch aus reinem Selbstschutz besser die Finger lassen sollte.
It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r)
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