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Oliver Arend
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Beitrag 10313
, Elektrolyse-Raketen?
[24. Februar 2002 um 19:06]
Auf der TARA13-Homepage lese ich was von Elektrolyse-Raketen. Wie muss ich mir das Funktionsprinzip vorstellen? Wird einfach das entstehende Gas zum Vortrieb genutzt (für mein Verständnis geht die Elektrolyse dazu etwas zu langsam vonstatten, oder wird das Gas irgendwo gespeichert)? Oder findet gar ein Verbrennungsprozess statt?
Oliver |
Bernhard
Epoxy-Meister Registriert seit: Mai 2001 Wohnort: Hamburg Verein: HFC Hamburg Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 10315
, Ich stell mir das so vor..-.-.-
[24. Februar 2002 um 19:34]
Ich denke mir das so...
Die Rakete muss erstemal klein sein max diese lütten 330ml Plastikbuddeln. sind sehr leicht. Das es lange dauert kann sein .. .. aber 12 V 4 A ? Ich habe noch keine Gleichung gesucht wonach man den Gasgehalt zu Volumen/Spannung und Strom erechnet. Gibts sicherlich aber zzt bastel ich an der HP und kann neben Raketen-wieder-flott-für-den-Sommer--bekommen, wirklich nicht um jede abgedrehte Ideen kümmern. Das nächste Projekt ist die Wasserrakete der Optik wegen mit Trockeneis und Wasser anzutreiben, wie Du sicherlich gelesen hast und das möchte ich erstmal fertigstellen. Aber wir sind ja noch jung.. :-) Bernhard Fliege nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann. |
Oliver Arend
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Beitrag 10321
[24. Februar 2002 um 20:30]
Naja, so aus Strom und Spannung den Gasgehalt zu bestimmen, reicht wohl nicht...
Die Aufteilung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff benötigt genau dieselbe Energie, wie bei der Verbrennung der gleichen Menge freigesetzt wird. Den genauen Wert kenne ich nicht, aber anhand der Spannung (12 V reichen meines Wissens gar nicht für eine vernünftige Elektrolyse, eher 15-24 V) und des fließenden Stroms (bspw. 1 A) kann man feststellen, welche Energie dem Wasser zugeführt wird, pro Sekunde in diesem Fall 12 J (12 V * 1 A = 12 W, 12 W * 1 s = 12 J). Daraus lässt sich ermitteln, welche Menge Wasser in dieser Sekunde elektrolysiert wird. Viel dürfte das nicht sein... Außerdem besteht dann immernoch die Problematik der Lagerung der Gase (aus 18 g Wasser erhältst Du bei Normaldruck schon 22 l Wasserstoff und 11 l Sauerstoff), und die weitere Verwendung - Verbrennung, Ausstoß? Oliver |
Bernhard
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Beitrag 10323
, Ich möchte erstemal damit Druckaufbauen
[24. Februar 2002 um 20:45]
Holla.. naja Oliver. Druck ist die Voraussetzung damit das alles klappt... und den aufzubauen, ist in erster Linie mein Ziel. Die Menge Wasserstoff und Sauerstoff die enstünden wie du richtig ermitteltest sind ja auch beträchtlich. Die die Idee ist eigentlich daraus geboren das mir die Akkuluftpume zu laut geworden ist, und nach einer Alternative gesucht habe. Das Thema ist ja noch nicht ausgereizt. Auf gut Deutsch : DA GEHT NOCH EINIGES
@ben.... Stimmt passt nicht, aber wenn Du Dir dafür Bauteile für Raketen kaufen willst finde ich Deine Idee sehr amüsant,. versuch mal http://www.ebay.de :-) Bernhard Fliege nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann. |
Oliver Arend
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Beitrag 10324
[24. Februar 2002 um 20:57]
Ben, langsam nimmt es ein bisschen überhand, deshalb habe ich Deinen Beitrag entfernt. Und ein Flugzeug wirst Du vielleicht bei www.rcline.de oder www.rconline.net los.
Bernhard, Du hast schon Recht, aber ich würde sagen, der Aufwand für solch eine Elektrolyse-Rakete ist dann etwas zu hoch, wenn man davon keinen Vorteil gegenüber normal unter Druck gesetzten Raketen hat. Ich habe von Leuten gehört, die eine geringe Menge Wasser in einer Rakete hatten, Teile davon gespalten haben und die Mischung dann zündeten, und die Explosion drückte das Wasser dann raus. Ich halte sowas aber für sehr gefährlich, und außerdem bin ich mehr ein Fan von langer Brenndauer. Ich würde sagen, wenn schon Wasserrakete, dann ist der Weg die HWR, muss ja nicht gleich so ein 100 kg-Heizkessel sein. Ich könnte mir gut vorstellen, etwas aus einem Billig-Wasserkocher auszubauen und so ein Teil mal zu konstruieren... Nur jetzt nicht... Oliver |
Bernhard
Epoxy-Meister Registriert seit: Mai 2001 Wohnort: Hamburg Verein: HFC Hamburg Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 10325
, Wir nehmen eine alte Dampflok...
[24. Februar 2002 um 21:37]
Naja ich beschäftige damit... son bisl grübln&tüftlen schad nix.. Troztdem sei es nur ein Lichtblitz in ein paar 100m. :-)
Aber die Heisswasserrakete.. Alter Dampfkessel, warum nicht eine Alte Dampflok auf ein Gleis, was die Rampe darstellt, stellen, Flügel so gross wie ein Hockeyfeld und dann ab dafür. Mal im Ernst, Wasserkocher 230v recht viel Energie mein Wasserkocher hat 1800W laut Typenschild..?, Gerator...hui ! Aludruckbehälter und Wasser erhitzen um Druck aufzubauen. Ich hab nur verdammten Respekt vor mehr als 10 Bar und Metall was immer bersten kann. Trotzdem eine Berliner Studentengruppe forschte bereits daran, der Clip sah gut aus aber das Drumherum sah nach einer sehr professionellen Experimentierumgebung aus. Ich denke mit einer geeigneten Werkstatt und richtigen Materialien und genügend Abstand würde es gehen. ich wäre sofort dabei! i. Narben zeugen nicht gerade von Mut. Du kennst sicher Schnellkochtöpfe... wenn so ein Ding hochgeht ist weder von der Mutti oder der Küche etwas übrig. Aber da ich auf eine hübsche Startphase stehe und auf Dampf/Dunst der wieder verschwindet und nicht nach faulen Eiern stinkt, bastle ich ne Rakete die mit Trockeneisgranulat und dem Zusammenspiel mit Wasser(mit Frostschutz drin) eine richtig weiße Wolke erzeugt und keine Luftpumpe benötigt. Die genau entgegensetzte Richtung. Die Versuche im Garten waren viel versprechend. Im März geh ich wieder fliegen. Cam wird auch dabei sein, den Film stell ich dann auf die Tara13 Bernhard Fliege nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann. |
Oliver Arend
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Beitrag 10570
[01. März 2002 um 20:46]
Stimmt auch wieder, braucht man wohl n bisschen viel Strom. So'n Bleigelakku hier hat 84 Wh, also das was Dein Wasserkocher in 2:48 min durchpustet. Könnte für wenige hundert Milliliter reichen.
Oliver |
Bernhard
Epoxy-Meister Registriert seit: Mai 2001 Wohnort: Hamburg Verein: HFC Hamburg Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 10811
, Vieleicht reicht schon ein Lastwiderstand
[06. März 2002 um 22:11]
Wenn man eine 12 V / 16A Bastterie nimmt (Auto) das sind schon mal rund 190 Watt. und einen Lastwiderstand der in der Rakete fest montiert ist schaltet... ok. Man könnt ja schon mal in einer Thermoskanne Heisses Wasser 60°C mit nehmen , spart Energie.
Frage Drucktank muss 100° oder zumindest bis 100° temp aushalten.. und nicht irgendwo schlapp machen... den Verbundstofftank werde ich wohl als erstes mal zusammenkleben. Das Thema ist noch lange nicht durch. Oder Drucktank aus Alu - Mit Bunsenbrenner von aussen auf den Tank braten . Nur dann muss alles extrem Feuerfest sein und nicht anfangen zu brennen..... :-) Fliege nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann. |
Oliver Arend
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Beitrag 10905
[09. März 2002 um 01:04]
Da das Wasser wg. verschlossenem Behälter nicht verdampfen kann, kann es auch heißer werden. Bei den großen Raketen der ERIG oder TU Bremen wurden Temperaturen bis 400° C erreicht, wenn ich mich recht erinnere. Ein FVK-Tank hält das nicht aus, doch eher Alu. Aber bis 400° C muss man ja auch nicht gehen, gut 100° C müssten reichen.
Oliver |
Moritz
Anzündhilfe Registriert seit: Mär 2002 Wohnort: Ingolstadt Verein: Beiträge: 21 Status: Offline |
Beitrag 10936
[09. März 2002 um 21:07]
Hallo Oliver und Bernhard!
Letzten Sommer haben wir ein Jugend-Astronomie-Sommerlager veranstaltet und dabei auch verschiedene Raketenmodelle gestartet. Eine kleine Gruppe war dabei ganz aktiv und hat Elektrolyseraketen gebaut. Dazu haben sie eine 1,5-l-Kunststoff-Getränkeflasche mit Salzwasser gefüllt und mit einem Korken verschlossen so aufgebaut, daß sie trotz Druckaufbaus im Inneren (durch die Elektrolyse) nicht starten konnte. Als Elektroden dienten zwei Nägel, die durch den Korken gebohrt waren und von denen sich der eine während des Elektrolysierens bemerkenswert schnell auflöste. Wenn nach einigen Stunden genügend Druck aufgebaut war, haben sie die Rakete eintriegelt und im gleichen Augenblick das Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch in der Rakete mit einem kleinen Glühdraht gezündet. So ganz zuverlässig war das System nicht immer, aber wenn es funktioniert hat, sind die Flaschen doch recht weit geflogen. Bei einem Nachtstart war sogar der Verbrennungs-Blitz in der transparenten Kunststofflasche deutlich zu erkennen! Von dem Versuch, Aluminium auf Temperaturen um 400°C bringen zu wollen, möchte ich abraten! Zum Einen nimmt die Zugfestigkeit von Aluminium bei diesen Temperaturen deutlich ab, das heißt ein Druckbehälter könnte versagen. Und zum anderen treten zum Beispiel bei 6000er Legierungen schon bei Erwärmungen auf 150°C dauerhafte, die Festigkeit herabsetzende Werkstoffänderungen auf. Ich vermute, daß Wasserdampfraketen allgemein mit Stahl als Hauptwerkstoff gebaut werden, oder? |