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Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642876
[12. Juni 2018 um 19:45]
Wenn ich es so recht überlege war es damals (2006) als wir noch kein Hybrid GSE hatten nur N2O Flasche von Hand auf und zu schon ganz schön "sportlich" beim Start von einem H-Motor nur ca.
8 oder 9 Meter (die Perspektive täuscht hier etwas!) zu kauern.... Gut das damals der Schlauch geplatzt war und wir den Start abgebrochen haben..... Heute ist das Fernsteuerkabel für mein GSE 20 bzw. 50 Meter (Kabeltrommel 4 x 1,5mm2) lang Andreas |
Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642881
[13. Juni 2018 um 21:04]
Zur Zündung von Hybridmotoren gibt es ja unterschiedliche Methoden, anfangs habe ich das Pyrotechnikfreie Verfahren von Karl Zechner übernommen.
Man verwendet dazu diese handelsübliche "Topfkratzeredelstahlwolle" welche mittels Glühdraht und etwas Klebstoff erhitzt und teilweise zum glühen gebracht wird und durch einleiten von reinem Sauerstoff (aus der 2. Flasche) in die Brennkammer zum heftigen hellen glühen verstärkt wird. Dies brennt dann den Füllschlauch durch und zündet den Reload in der Brennkammer an welchem dann das N2O vorbei strömt und sich aufspaltet. Dieses Verfahren funktioniert eigentlich recht zuverlässig, hat aber den großen Nachteil das ich neben der N2O Flasche auch noch eine zweite Sauerstofflasche + Magnetventil benötige und mitschleppen muss... Ein großes Argument für diese Betriebsart ist, das dafür keinerlei Erlaubnisse notwendig sind und ich auch große Raketenmotoren ohne § 27 Schein betreiben kann da in diesen Motoren keine Pyrotechnik zum Einsatz kommt, eine Grauzone sozusagen..... Ich bin aber von dieser Art Zündung abgekommen, da mir das "mitschleppen" der Sauerstoffflasche einfach zu umständlich war. Was sehr gut zum durchbrennen des Betankungsschlauches und entzünden des Reloads funktioniert (und nur darum geht es ja letztendlich) ist ein ca. 2 Zentimeter großes Stück Wunderkerze (vorzugsweise von den 60cm Lagen dicken) welches einfach mit einem Stück Glühdraht (Einzelader aus Bouwdenzug) umwickelt wird und dadurch zum brennen gebracht wird. Das Wunderkerzenstück brennt relativ lange und sehr heiß, also genau das, was wir zur Zündung unseres Hybridmotors benötigen... Verfahren mit z.B. SP im Klebeband oder "Beutelchen" funktionieren nicht, da das SP einfach zu schnell verbrennt/verpufft und somit den Füllschlauch nicht durchbrennt.... Andreas |
Leo_N
Epoxy-Meister Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Nähe Nürnberg Verein: ROSCO SC USA Beiträge: 270 Status: Online |
Beitrag 7642882
[14. Juni 2018 um 08:14]
Andreas, vielen Dank für diesen Beitrag!
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Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 7642883
[14. Juni 2018 um 08:41]
Ich hatte in Erinnerung, dass manche auch BC-Treibstoff-Reste verwenden. Hast Du da auch Erfahrungen mit gemacht?
Oliver |
DennisP
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2010 Wohnort: Gießen Verein: AGM, Solaris, Tripoli Rocketry Association (L2) Beiträge: 812 Status: Offline |
Beitrag 7642884
[14. Juni 2018 um 16:49]
Hi, Andreas!
Danke für den super Beitrag. Bin auch schon gespannt wie es weiter geht mit den Details zum GSE: Magnetventile, Manometer, Verbindungen usw. Viele Grüße Dennis |
Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642888
[14. Juni 2018 um 21:52]
Zitat: Ja, das funktioniert auch sehr gut aber da muss ein bisschen was beachtet werden, was wir mal vor Ort diskutieren können. Andreas |
Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642889
[14. Juni 2018 um 22:29]
Damit das Thema nicht so trocken wird, mal wieder ein paar Fotos, nehmt es mir bitte nicht übel wenn es eventuell Doppelungen der Fotos gibt...
Der gesamte Aufbau wurde auf einer 3mm Alu Grundplatte realisiert. Geändert von Andreas B. am 14. Dezember 2021 um 18:36 |
Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642890
[14. Juni 2018 um 22:47]
Das sieht jetzt vielleicht im ersten Moment etwas verwirrend aus, ist es aber überhaupt nicht!
Ich habe versucht das Ganze (um unnötige Fehler zu vermeiden) so simpel wie möglich zu halten. Also unten rechts die Einspeisung mit N2O aus der Flasche von der Rückseite in das Betankungssystem mitte rechts das wichtige Betankungsventil mit Leitung zum Motor. Oben links das Entankungsventil um im Störungsfall das N2O wieder aus dem Motor (in die Umgebung) zu "entlassen"..... Geändert von Andreas B. am 14. Juni 2018 um 22:49 |
Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642892
[14. Juni 2018 um 22:56]
Hier noch mal etwas besser sichtbar...
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Andreas B.
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Freistaat Sachsen Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711 Beiträge: 5249 Status: Offline |
Beitrag 7642893
[14. Juni 2018 um 23:35]
Das Herzstück eines jeden Hybrid GSE sind natürlich die Magnetventile. Ich habe da lange gesucht und experimentiert und bin dann letztendlich bei den sehr guten aber leider auch verdammt teuren
speziell für tiefkaltes flüssiges N20 konstruiete Magnetventile von Fa. http://www.burkert.com gelandet. Klar es gibt auch wesentlich günstigere Alternativen aber man muss eben für sich selbst abwegen auf was man Wert legt und was man bereit ist zu riskieren. Bei den billigen Magnetventilen Stückpreis ca. 20 Euro liegt da Problem darin das sie zwar erst mal stromlos sicher zu sind und dicht sind, wenn man sie dann mit 12 bzw. 24 V ansteuert öffnen sie auch zuverlässig aber jetzt kommt das Problem, durch den Durchfluss des flüssigen tiefkalten N2O beim betanken vereist das Ventil in sich selbst und schließt dann wenn man die Betankung einstellt ( Strom an Spule abschalten) nicht mehr immer zuverlässig, das bedeutet der Hybridmotor ist zwar gestartet aber das Betankungsventil ist noch immer offen und lässt das gesamte restliche Lachgas aus der Flasche entweichen..... Das bedeutet je nach Flascheninhalt ein Schaden von bis zu 800 Euro bei einer neuen vollen 50Kg Flasche!!! Da sollte man im Vorfeld schon überlegen an welcher Stelle man sparen möchte...! Wie gesagt, die billigen Ventile können funktionieren müssen aber nicht...... |