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WARAausKIEL
Wasserratte Registriert seit: Feb 2013 Wohnort: Kiel Verein: Beiträge: 776 Status: Offline |
Beitrag 7633553
, Drucktank laminieren
[04. Januar 2015 um 13:09]
Hallo zusammen,
das Laminieren von Drucktanks wurde hier im Forum ja schon oft ausführlich beschrieben und diskutiert. Ich laminiere meine SST Tanks mit 80g/m2 GFK-Gewebe. Ein Streifen bei jeder Verbindung und dann eine Lage um den kompletten Tank. Ein SST Tank an sich hält ja eigentlich schon enorm viel Druck aus. Die Schwachstellen sind die Verbindungen, an denen der Tank eventuell auseinanderfluppen kann. Somit soll bei mir das Laminieren in erster Linie diesen Effekt verhindern. Aktuell frage ich mich, ob man anstatt GFK Gewebe auch Fallschirmseide (F111) zum Laminieren nehmen kann. Das Material hat ja auch eine hohe Reisfestigkeit. Ich denke an ein oder zwei Lagen. Die Oberfläche wäre so auch gleich schön glatt. Was haltet Ihr von der Idee? Im Flugzeugmodellbau ist das wohl nicht unüblich. Marcel If You Don't Try, You'll Never Know |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1496 Status: Offline |
Beitrag 7633554
[04. Januar 2015 um 13:30]
Marcel,
ich sehe das so: Es kommt ja nicht nur auf die Reißfestigkeit an, sondern auch auf die Dehnbarkeit: je geringer die Dehnung, desto besser. Denn wenn sich das Laminat dehnt, erfüllt es seinen Zweck nicht mehr. Am besten wäre aber ein Drucktest mit beiden Varianten unter möglichst gleichen Bedingungen der Klebung. Dabei wären ja zwei Drucktanks aus je zwei Flaschen und einer Muffe völlig ausreichend. Mehr Klebestellen bringen nichts, da die schwächste Stelle den Ausschlag gibt. Könnte allerdings etwas Muskelkraft erfordern, die zum Platzen zu bringen, ggf. auch einen Kompressor. Achim laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
Jörg
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2010 Wohnort: Bremen Verein: AGM, BRD Beiträge: 256 Status: Offline |
Beitrag 7633555
[04. Januar 2015 um 14:34]
Zitat: Moin Marcel, m.W. nach aber hauptsächlich, um einen Unterbau fürs Oberflächenfinish zu erhalten. Wobei ich die Festigkeitsunterschiede jetzt auch nicht zu bierernst nehmen würde. Viel mehr Bedenken hätte ich in Punkto Haftvermitler/Schlichte. Du weißt nie wie definiert so ein "unbekanntes Textil" an der Matrix haftet. Nebenher haben wir früher bei den ersten Styrofliegern die Oberflächen mit 20-40g Glas und einem Gemisch aus Holzleim-Wasser belegt. Die Idee kam von jemandem, der gegen Epoxyd allergisch war. Zwar sollte das auch nur eine Lackierung ermöglichen, brachte aber nebenher auch noch etwas Steifigkeit in die Tragflächen. VG Jörg "Der autonome, kritische Bürger ist nicht erwünscht. Er ist die größte Gefahr für all die alternativlosen Entscheidungskonsensknacker in ihren Bumsbuden der Politikverwaltung. Dummheit ist das Ziel." Hr. F. Schröder zum Thema Bildungssystem, G8, Bachelor & Co |
WARAausKIEL
Wasserratte Registriert seit: Feb 2013 Wohnort: Kiel Verein: Beiträge: 776 Status: Offline |
Beitrag 7633561
[06. Januar 2015 um 08:19]
Danke für die Antworten.
Eventuell werde ich die Materialien mal kombinieren. Erst 80ger Glas und dann die Seide drüber. Marcel If You Don't Try, You'll Never Know |
RaketfuedRockets
PU-Meister Registriert seit: Sep 2012 Wohnort: Am Startplatz Verein: Beiträge: 278 Status: Offline |
Beitrag 7633563
, Laminieren
[06. Januar 2015 um 11:03]
Habe bis jetzt keine Erfahrung mit dem Laminieren, habe aber nun mal alles nötige eingekauft.
Werde das auch nach deiner Methode probieren, Marcel. Hier mal ein Bild meiner Glasfasermatten: Bestellt bei Conrad.de Viele Grüße Julian "Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder." -Sergei Koroljow, russischer Raketenpionier Besuche unsere Webseite mit vielen Anleitungen, News und Informationen zu unseren Projekten: www.raketfuedrockets.com |
WARAausKIEL
Wasserratte Registriert seit: Feb 2013 Wohnort: Kiel Verein: Beiträge: 776 Status: Offline |
Beitrag 7633564
[06. Januar 2015 um 11:44]
Hallo Julian,
Viel Erfolg. Bei dem von Dir gekauften Material bin ich mal auf das Ergebnis gespannt. Wenn ich das richtig sehe, dann ist das Harz zum Spachteln, oder? Ich empfehle Dir flüssiges Harz, welches dann mit der Rolle aufgetragen wird. Dein Harz ist wohl eher für andere Bereiche (Auto, ...) gedacht. Marcel If You Don't Try, You'll Never Know |
RaketfuedRockets
PU-Meister Registriert seit: Sep 2012 Wohnort: Am Startplatz Verein: Beiträge: 278 Status: Offline |
Beitrag 7633565
[06. Januar 2015 um 12:26]
Hallo Marcel, vielen Dank.
Auf der Verpackung steht etwas von "mit einem Pinsel auftragen", von dem her glaube ich, dass es schon etwas flüssiger ist. Naja, wir werden sehen. Danke auf jeden Fall für den Tipp, wenn es nicht klappt werde ich flüssigeres Harz ausprobieren. Julian "Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder." -Sergei Koroljow, russischer Raketenpionier Besuche unsere Webseite mit vielen Anleitungen, News und Informationen zu unseren Projekten: www.raketfuedrockets.com |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1496 Status: Offline |
Beitrag 7633566
[06. Januar 2015 um 13:13]
Hallo Julian,
für das Laminieren gibt es hier eine sehr gute Anleitung. Beim Harz ist es meines Erachtens stark von der Viskosität abhängig, wie gut es sich mit Pinsel oder Rolle verarbeiten lässt. Ich nehme eine Schaumstoffrolle, die ich anschließend entsorge. Gruß Achim laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
WARAausKIEL
Wasserratte Registriert seit: Feb 2013 Wohnort: Kiel Verein: Beiträge: 776 Status: Offline |
Beitrag 7633568
[06. Januar 2015 um 14:27]
Nach der Anleitung laminiere ich auch, nur ohne das Absperrband.
If You Don't Try, You'll Never Know |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7633576
[07. Januar 2015 um 08:57]
Hallo Julian,
bin eben über den Beitrag hier gestolpert und muß Dir zu Deinem Material leider sagen, das das komplett ungeeignet ist. Weder das Vlies noch das Harz (sofern es denn welches ist und keine Spachtelmasse) ist für das, was Du damit vorhast, nicht geeignet. Das Vlies: Ist in Deinem Fall ein Vlies, eine Struktur von ungerichteten kurzen Fasern, die nur durch ein Fixierungsmittel aneinander haften um sowas wie eine Matte zu ergeben. Ist sehr schwer. Dient als Unterbau bei der Herstellung von GFK Bauteilen, als Verstärkung im Formenbau und als Unterbau bei der Reparatur von Schadstellen. Was Du brauchst ist ein Gewebe, endlose Fasern miteinander definiert verwoben, entweder als Gewebeart Leinwand oder als Köper. Gibts auch bei Conrad, in der Modellbauecke, steht dann toolcraft drauf. Oder bei R&G. Ich würde Dir Leinwand mit 80-100g/m² empfehlen. Das Harz: Du hast da Polyesterharz und Härter. Alle Polyestersysteme, die ich aus der Autoreparaturecke kenne, haben eine Topfzeit von maximal 1 Minute, dann sind die sekundenlang geleeartig und dann hart. Beim Härten werden die in großen Schichtstärken außerdem so warm, das es an Kunstoffteilen zu Verformungen kommt. Desweiteren vermute ich beim Betrachten des Fotos, das das gar kein Harz ist, sondern schon soweit mit Füllstoffen versehen ist, das das vielmehr eine Spachtelmasse wird. Viel geeigneter ist für Deine Zwecke flüssiges Epoxydharz. Sind ebenfalls zwei Komponenten, gibts auch bei Conrad. Schon ein ganz simples Harz, wie das Conradharz (kommt übrigens auch von R&G) ist genau dafür gemacht, Gewebe anständig zu durchtränken, weil schön dünnlüssig, dadurch auch optimale Harztränkung bei geringem Gewicht. Langsam anzuziehen, läßt sich durch die lange Topfzeit bis zu 90Minuten lang verarbeiten. Bitte bei der Arbeit Handschuhe tragen (Einmalhandschuhe aus Nitril, Latex ist weniger geeignet) Ich denke Du kannst Dir einen herben Mißerfolg sparen, wenn Du das Polyesterzeug in die Garage bringst und Epoxy benutzt. Gruß Jan |