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Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 1439
[06. September 2000 um 16:37]
Ich wollte mir demnäx mal einen Nosecone aus Styrodur drehen (da ich nur teuer an Balsablöcke drankomme, Versand lohnt ohne Mengen nicht). Haltet Ihr es für ausreichend, wenn man nur das Styrodur mit Epoxy bestreicht, oder muss da auch Glas drauf?
Oliver |
Tom
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Neustadt Verein: T2 , SOL-1 Beiträge: 5257 Status: Offline |
Beitrag 1440
[06. September 2000 um 17:13]
Ich würde nur 1-2 lagen Harz auftragen.
Das Harz an sich wird sehr hart, daher denke ich, ist es nicht notwendig auch noch Glasfasern aufzubringen. Zudem wird durch das auflegen von GFK die Form leicht verändert, sodaß sicher wieder einiges geschliffen werden muß. Ich habe auch schon Versuche mit Parket-Holzleim gemacht. Da zeigte sich aber, daß die Haftung zwischen Leim und Styrodur nicht so toll ist. Epoxydharz hingegen verbindet sich sehr gut mit Stryodur. Man sollte auch darauf achten "echtes" Styrodur zu verwenden. Ich hatte mal Jacko-dur (Farbe rosa)... das zeugt ist bei der Verarbeitung nicht zu vergleichen... Jedoch ist Styrodur etwas teurer... Wenn ich bedenke, ich fahre jeden Tag direkt an der Styrodur-Fertigung in der BASF vorbei. Da könnte man von dem was da rumsteht bis zum Abwinken Spitzen herstellen Tom |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 1441
[07. September 2000 um 07:43]
Hallo,
ich habe mal vor drei Jahren eine Spitze so gebaut. Es waren zwei Schichten Harz, wobei ich die erste nach dem aushärten leicht angeraut habe. Man sollte darauf achten, das man nicht zuviel Harz nimmt, da sich sonst Tropfen bilden. Jetzt nach drei Jahren und ca. 10 Stecklandungen gat die Spitze einen Riß bekommen. Der verläuft in einer SPirale von oben nach unten (oder umgekehrt, völlig egal). Der Riß ist nicht etwa bei der Letzten Steckung passiert, sondern einfach so im Schrank. Wo es leichte Probleme gab, war der Übergang von Spitze zu Rohr. Der Fallschirm wird ausgeworfen, indem die Spitze abgestoßen wird. Die Stufe an der Unterseite der Spitze mußte gelegentlich geklebt werden. Übrigens Styrodur wird von Sekundenkleber angelöst. Da der aber so schnell hart wird, fällt das kaum auf. Zu dem Leim. Ich habe mal eine provisorische Spitze von einem Flugzeug mit Leim versiegelt. Das war der Orangene von Henkel. Bis jetzt hält die Schicht. Nur wurde die Oberfläche durch das aufquellen des Styrodur sehr rauh. Bis dann. Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
bernd johannes
Anzündhilfe Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: NRW, 59073 Hamm Verein: RMV-82 e.V. Beiträge: 5 Status: Offline |
Beitrag 1442
[26. September 2000 um 17:55]
Hallo Tommi,
wir müssen uns mal darüber unterhalten, ob du mir was zusenden kannst... du weißt alter kumpel und so gruß B. made with a mac! weitere bewußtseinserweitende Hilfsmittel z.Z.: Lenny Kravitz-let love rule |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 12037
[01. April 2002 um 18:53]
Zitat: Hallo Oliver, hier passt der Beitrag auch sehr gut: Spitzenherstellung Tom |
Achim
Moderator
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Beitrag 12040
[01. April 2002 um 19:16]
Die von Tom beschriebene Vorgehensweise entspricht ziemlich genau der von mir angewendeten Methode zur Herstellung eines Urmodells.
Wenn man eine solche Spitze als endgültige Lösung verwenden will, sollte man das Augenmerk vor allem auf folgende Punkte legen: Der Übergang des Nasenkonus auf den parallelwandigen Führungstubus ist kritisch, da die Kante nicht so ohne weiteres verstärkt werden kann. Die Spitze wird in jedem Fall relativ schwer, da der Styrokern ja erhalten bleiben muss. Das aufgetragene Harz alleine bringt zwar bessere Steifigkeit, aber keine Festigkeit. Festigkeit bringt ausschliesslich das Gewebe. Das Harz dient nur zum Fixieren der einzelnen Fasern. Styrodur und Harz haben unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten. Irgendwann kommt es ohne Gewebeeinlage immer zur Rissbildung, vor allem bei hohen Temperaturunterschieden und grösseren Bauteilen. Mein erstes Urmodell ohne Gewebeeinlage zeigte z.B. schon nach der ersten Frostnacht in der Garage massive Rissbildung. Eine Alternative wäre vielleicht das Überziehen des Styrokerns mit einigen Lagen Glasgewebe und Harz. Dann spachteln und rund drehen und anschliessendes Auswaschen des Styrokerns mit Nitroverdünnung. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 12043
[01. April 2002 um 19:26]
Das ist mein Plan, den Nosecone mit Gewebe zu verstärken, und dann nur einen Kuppler hinten dran zu kleben, anstatt die Verbindung mitzudrechseln. Gewichtsmäßig muss das alles, auch mit erhalten bleibendem Styrokern, zu verkraften sein. Der Kern alleine wiegt ja an sich erheblich weniger als ein vgl.-bar großer Plastikkonus.
Oliver |